Man wacht in der Früh auf und kann den Kopf kaum drehen, man macht eine schnelle ruckartige Bewegung und es schießt einem ein akuter heißer Schmerz in den Nacken, man sitzt länger im kühlen Luftzug und danach fühlt sich der gesamte Nacken steif und schmerzhaft an.
Eine Liste vergleichbarer Situationen könnte noch durch unzählige Beispiele ergänzt werden und viele von uns kennen diese.
Als Halswirbelsäulen- oder Zervikalsyndrom werden ganz allgemein Beschwerden bezeichnet, deren Ursprung im Bereich der Halswirbelsäule liegt, beziehungsweise diesen betrifft. Symptome können akut oder chronisch sein und reichen von leichten bis starken Verspannungen im Nacken, Blockaden in der Halswirbelsäule und Steifigkeit bis hin zu Kopfschmerzen, Ohrgeräuschen und Schluckbeschwerden.
Der nachfolgende Artikel beschäftigt sich daher mit diesem in der heutigen Zeit weitverbreiteten Syndrom. Er soll diese „Volkskrankheit“ kurz beschreiben, ihre Hintergründe erklären, sowie einige Möglichkeiten zur Behandlung und Vorbeugung derselben aufzeigen.
Die menschliche Halswirbelsäule besitzt sieben Halswirbelkörper, die den Kopf mit dem Rumpf verbinden. Zwischen den Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben, die für die Beweglichkeit der Wirbelsäule wichtig sind und als eine Art Stoßdämpfer fungieren. Zwischen den Wirbelkörpern verlaufen Muskeln und Bänder und sorgen für eine bewegliche Stabilität.
Oft schmerzhafte Verspannungen
Im Alltag wird von der Halswirbelsäule sowohl viel Bewegung als auch viel Haltearbeit gefordert. Diesen Anforderungen ist die Wirbelsäule sowie die zugehörigen Muskeln und Bänder aber oft nicht gewachsen. Ein Großteil von uns übt einen Beruf in vorwiegend sitzender Position aus. Durch einseitige statische Belastungen (Schreibtisch, PC) wird die Wirbelsäule in eine Fehlhaltung und Fehlbelastung gezwungen. Auch in unserer Freizeit zum Beispiel beim längeren Autofahren oder vor dem Fernseher befinden wir uns in einer statischen, sitzenden Position. Wir sitzen zu viel und zu lange und geben unserem „Bewegungsapparat“ zu wenig Gelegenheit sich in Form von ausgleichender Bewegung auf natürlichem Wege zu erholen. Oft kommt es somit durch die überwiegend statische Belastung sowie ungünstige Kopf- und Rückenhaltung zu Verspannungen und Fehlhaltungen. Die tiefen Nacken- und Halsmuskeln, die vor allem als Stütze des Kopfes und der Halswirbelsäule dienen, sind meist zu schwach.
Um diesen oft erhöhten Tonus in der oberflächlichen Nackenmuskulatur herabzusetzen, die tiefe Haltemuskulatur zu stärken und generell eine bessere Kopf- und Halswirbelsäulenhaltung zu erreichen, gibt es einige leicht durchführbare Übungen: