Schmerzen im Bewegungsapparat aufgrund rheumatischer Erkrankungen verstärken sich bei vielen bei nass-kaltem Wetter. Ein gezieltes Bewegungsprogramm hilft dabei, die Schmerzen zu reduzieren, die Muskulatur zu stärken und beweglich zu bleiben.
„Personen mit rheumatischen Erkrankungen leiden häufig unter Schmerzen des Bewegungsapparates – besonders wenn es feucht und kalt draußen ist. Aber es gilt auch hier: Wer rastet, der rostet. Regelmäßige Bewegung hilft dabei, die Beschwerden zu lindern“, so Physiotherapeutin Katharina Kleibel. Es erfordere zwar aufgrund der Schmerzen häufig Überwindung, mit regelmäßiger Bewegung zu beginnen, Passivität verstärke aber die Schmerzen. Durch die regelmäßige Bewegung stelle sich bald eine Verbesserung ein. Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Schwimmen, Radfahren oder Langlaufen eigenen sich besonders gut, eine übermäßige Belastung ist aber zu vermeiden. Durch die eigene Aktivität stellt sich eine nachhaltigere Besserung ein und die Beweglichkeit wird erhöht. Kombiniert mit gezielten Übungen bei der Physiotherapie lässt sich so die Lebensqualität verbessern und damit auch die Lebensfreude. Ein weiterer günstiger Effekt ist, dass Schmerzmittel so reduziert werden können.
Physiotherapie als wichtige Säule in der Behandlung von Rheuma
Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil in der ganzheitlichen Behandlung von Rheumapatienten und -patientinnen, um die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren. Die Therapie zielt darauf ab, die Muskeln zu kräftigen und die Funktionalität des Bewegungsapparates zu erhalten. Besonders wichtig ist dabei die individuelle Abstimmung auf das Krankheitsbild – darauf legt Katharina Kleibel den Fokus bei ihren Behandlungen: Denn der Behandlungserfolg bei Rheumapatienten und -patientinnen wird wesentlich von der individuellen Schmerzsymptomatik und dem darauf abgestimmten Übungsprogramm beeinflusst.
Individuelles Bewegungsprogramm
Empfehlenswert ist, ein Schmerztagebuch zu führen. So erhält man einen guten Überblick darüber, welche Aktivitäten guttun, welche Bewegungen sich ungünstig auswirken und wo die eigenen Belastungsgrenzen liegen. Diese sind individuell, denn Rheumapatienten und -patientinnen haben unterschiedliche Beschwerdebilder. „Ein Schmerztagebuch ist auch eine gute Grundlage für die Therapieeinheiten, denn so kann das Bewegungsprogramm angepasst werden, um eine noch gezieltere Wirkung zu erzielen“, so Kleibel. Anzuraten ist auch eine gezielte Stärkung der Muskulatur mit moderatem Krafttraining, damit sie den Bewegungsapparat besser stützt.
Informationen und Fakten zu rheumatischen Erkrankungen
Das Wort „Rheuma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Fluss, Strömung. Rheuma ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Erkrankungen mit Beteiligung des Bewegungs- und Stützapparates und umfasst über 100 verschiedene Krankheitsbilder. Die Schmerzen sind in der Regel ziehend, fließend – bei unterschiedlicher Intensität, weitere Symptome sind Morgensteifigkeit, Schwellungen der Gelenke, aber auch allgemeine Symptome wie Müdigkeit oder Fieber.
Es gibt vier Hauptgruppen der Erkrankungen:
- Entzündlich-rheumatische Erkrankungen (autoimmunbedingt)
- Degenerative („verschleißbedingte“) Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Arthrosen oder Sehnenscheidenentzündungen
- Stoffwechselstörungen, die mit Schmerzen und Entzündungen am Bewegungsapparat einhergehen können – ein bekanntes Beispiel ist die Gicht
- Schmerzhafte, nichtentzündliche Erkrankungen der Weichteile
Gute Informationen und Broschüren rund um rheumatische Erkrankungen gibt es auf der Website der Österreichischen Rheumaliga: rheumaliga.at