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Auch im Home-Office soll der Arbeitsplatz ergonomisch sein.

Richtiges Sitzen – Ergonomie am Arbeitsplatz

Tagein tagaus sitzen wir: daheim auf der Couch, im Auto, im Restaurant und vor allem am Schreibtisch im Büro. In der heutigen Zeit spielt sich ein Großteil unserer täglichen Aktivitäten im Sitzen ab.

Diese in den letzten Jahrzehnten zunehmenden statischen Belastungen, die das viele Sitzen mit sich bringt, machen unserem Bewegungsapparat häufig Probleme. Sie äußern sich vor allem in Schmerzen im Bereich der Lenden- oder Halswirbelsäule, Verspannungen der Muskulatur und Steifigkeiten.

Um diesen Beschwerden beizukommen, benötigt es oft medizinischer Maßnahmen wie Physiotherapie. Mittels passiven Behandlungen und vor allem auch aktiven Bewegungsübungen kann den Problemen und Schmerzen meist gut beigekommen werden. Doch was tun, um diese oder ähnliche Beschwerden in Zukunft zu vermeiden oder vorzubeugen? Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Ergonomie am Arbeitsplatz.

Der Begriff Ergonomie leitet sich aus dem Griechischen ab. Ergon steht für „Arbeit/Werk“, und das griechische Wort nomos bedeutet soviel wie „Gesetz/Regel“.  Die Ergonomie beschreibt damit in erster Linie die Anpassung der Arbeitsbedingungen an den Menschen. Dadurch ergibt sich als Ziel der Ergonomie möglichst optimale Arbeitsbedingungen zu identifizieren und zu schaffen, um die Gesundheit des Arbeitnehmers – körperlich ebenso wie geistig – genauso wie dessen Produktivität zu fördern.

Im Folgenden soll grob beschrieben werden, wie ein ergonomischer Schreibtisch-Arbeitsplatz ausschauen sollte und was man bei dessen Einrichtung beachten sollte:

  • Allgemein:

Der Arbeitsplatz ist räumlich so eingerichtet, dass man sich auf seinem Bürostuhl problemlos drehen, bewegen und auch aufstehen kann. Das Licht fällt so, dass sich keine Reflexionen auf dem Bildschirm ergeben.

  • Schreibtisch:

Die Tischplatte des Schreibtisches liegt – je nach Körpergröße – 20-30cm über der Sitzfläche. Bei normaler Sitzhöhe liegen die Unterarme wagrecht auf dem Schreibtisch. Unter dem Schreibtisch ist genug Platz, um die Position der Beine zu verändern.  

  • Bürostuhl:

Der optimale Bürostuhl ist individuell anpassbar und ermöglicht wechselnde Arbeitshaltungen. Beim Sitzen sind die Beine ca. 90 Grad angewinkelt und beide Fußsohlen berühren vollständig den Boden. Die Oberschenkel liegen wagrecht, oder fallen leicht nach vorne ab. Die Rückenlehne reicht bis zu den Schulterblättern hinauf und ist verstellbar, um zwischen aufrechter und zurückgelehnter Position wechseln zu können. Über den Oberschenkeln ist noch ca. eine Handbreit Platz bis zur Tischplatte. Optimal wäre ein Stuhl, der eine dynamische Sitzposition ermöglicht, sprich der Bewegung im Sitzen zulässt und gleichzeitig eine gute Abstützung bietet.

  • Um in den täglichen Schreibtischalltag mehr Positionswechsel beziehungsweise Bewegung trotz Sitzen zu bringen, wäre zusätzlich ein Stehpult zum zeitweisen Arbeiten im Stehen sinnvoll beziehungsweise ein dynamisches Sitzkissen zur zeitweisen Auflage auf den Bürostuhl oder auch unter den Füßen positioniert. (siehe Fotos)
  • Computer: Bildschirm/Tastatur/Maus

Der Abstand zwischen arbeitender Person und Bildschirm beträgt 50 – 70 cm – mit ausgestrecktem Arm kann aus einer aufrechten Sitzposition die flache Hand auf den Bildschirm aufgelegt werden. Der Bildschirm ist nicht zu klein.  Die Höhe des Bildschirms ist so eingerichtet, dass man aufrecht sitzt und, wenn man die oberste Zeile im Bildschirm liest – sprich diese ca. auf Augenhöhe ist – der Kopf leicht nach vorne geneigt ist. Das bedeutet man schaut leicht nach unten. Um die Finger- und Handgelenke zu entlasten und entspannt zu halten,  sind die Handballen bei Bedienung der Tastatur mindestens 10 cm von der Tischkante entfernt aufgelegt. Weiters werden die Handgelenke so gerade wie möglich gehalten. Eine Handballenauflage für diese flache Haltung kann die Hände hierbei entlasten. Zum Arbeiten mit Maus empfiehlt sich eine ergonomisch geformte Computermaus, die passgenau in der Hand liegt.

Auch wenn man all diese Punkte berücksichtigt und so die bestmöglichen Bedingungen für einen Arbeitsplatz am Schreibtisch geschaffen hat, sollte zwischendurch ein bisschen Bewegung nicht fehlen. Immer wieder einmal aufzustehen, ein kurzer Gang zum Kopierer, ins Nachbarbüro, oder auch in die Kaffeeküche sollten an der Tagesordnung stehen. Auch die ein oder andere einfach durchführbare Bewegungsübung im Sitzen oder Stehen kann oft unglaublich viel bewirken, unseren Bewegungsapparat aus der Statik herauszubringen und bringt nicht selten auch den Geist wieder in Schwung.